Lieber Axel, vielen Dank für Deine Meinung - wie ich sehe bist Du von UAT nicht vollständig überzeugt. ....
Also, so krass würde ich das nicht verstanden haben wollen, wie das bei Dir offenbar angekommen ist.
Was ich damit - wie gesagt, als zwar Fachmann in meiner Brachialtechnologie des Bauwesens kundig, ganz und garnicht aber in einer so zartbesaiteten, wie der der Funkenschuster - meinte, war:
Absolut gute Sache, dieses UAT - offenbar verwandt mit dem amerikanischen NEXRAD ? - und so ein System wäre auch sicher, wie ebenfalls gesagt, in Europa längst überfällig.
Die Frage ist eher, WIE man das bereitstellen könnte, und was wirtschaftlich (aber auch technisch) sinnvoller - und diefalls für uns schneller verfügbar wäre.
Ich hab keine konkreten Zahlen, die zu kennen, ist mir das Thema jetzt auch wieder nicht wichtig genug. Meine Infiomation bezieht sich auf eher allgemeinere Aussagen der offiziellen Seite, wan immer angesprochen, auf diese europäische Rückständigkeit. Und von dieser Seite werden eben immer die enormen Kosten angeführt, die so eine Implementierung bedeuten würde.
Für mich auch einleuchtend, wenn man bedenkt, dass der Mast samt Sendeanlagen in EDNY (schade, war erst im September dort) ja erst einmal aufgestellt werden muss, und dann auch nur 200 m abdeckt (ich nehme an, ein künftiger 'echter' Mast hätte hoffentlich eine weit größere Reichweite).
Nihilo trotzquam: Es bedürfte vieler, vieler solcher Maste in Europa, wo wir ja bei Null anfangen müssten. Nicht bei Null müssten wir aber beim Mobilfunknetz anfangen, das wird nicht von dem exklusiven Zielgrüppchen der Flieger, sondern von Greti, Pleti und der Mobilfunkmafia finanziert, wo exponentiell mehr Geld dahinter steckt. Und: Diese Infrastruktur ist ausserdem eh schon da! Neues Geld müsste man eventuell - aber da endet meine Kenntnis auch schon wieder unversehens - in die Ertüchtigung der Abstrahlcharakteristika stecken (Stichwort 'Keule', die die Abstrahlgeometrie derzeit nach unten, und nicht gen Himmel favorisiert, wo ja nur Federvieh, Engelein und Piloten sich tummeln, nicht aber besagte Greti, und schon gar nicht die Pleti).
Was Deine Frage angeht, in welchen FL wir sehr brauchbaren Empfang hatten:
Nunja, man kann sagen: In jedem. Zwar ist es so, dass in tieferen FL einersteis die Feldstärken höher sind, und damit der Empfang beim Telephonieren im Flieger, oder eben dem Internetzugang besser ist, andererseits natürlich zB hinterm Erzberg und knapp überm Präbichl genausowenig telephoniert oder gesurft werden kann, wie aber auch sowieso schon nicht gefunkt, wie jeder weis, der dort schon einmal in der Luft war. Andererseits ist in größeren FL keine Abschattung von Sendern, aber dafür auch die Feldstärke schwächer vorhanden. Ich kann nur berichten, dass - von Abschattungen abgesehen - in tieferen VFR - FL, wo auch gute Händi-Abdeckung existiert, also in Österreich eh fast überall, ausser in irgendwelchen Seitentälern, ununterbrochener Telephon- und Internetempfang gewährleistet ist, und zB bei unserem Flug ins Piemont on top of clouds über Norditalien in FL über 100 (meist so zwischen 10000 und 10500 ft) über die gesamte Zeit ebenfalls der Internetzugang da war, und wir alle gewohnten Daten bekamen, die wir auch am Schreibtisch bekommen hätten. Selbst wenn der Empfang vorübergehend aussetzt, ist das für Wetterinformationen ziemlich powidl, denn das ändert sich ja nicht minütlich.
Mein Succus wäre, dass man zwar seitens der Interessenvertretungen die Implementierung von Wetter- und Trafficinformationen (egal, welcher Provenienz) energisch weiterbetreiben sollte, aber die Technologien im Zuge dessen neu evaluiert. Dass Garmin, als amerikanisches Unternehmen, ausschliesslich an einer Expansion teurer amerikanischer Systeme interessiert ist, ist eine nona - Erkenntnis. Garmin müsste erst vermutlich umdenken und würde seinen Vorsprung gegenüber europäischen (diesfalls mutmasslich besseren) Lösungen verlieren, gäbe es diese hier irgendwann. Entscheidend wird der Endpreis beim Verbraucher sein - und da sind wir von Garmin ja nicht unbedingt Schnäppchen gewohnt. Dagegen würden sich Kosten für iPad & Co - Applikationen plus preiswerter Empfangstechnik vermutlich zwergenhaft ausnehmen. Ich vermute auch, dass NEXRAD und UAT eher die Insellösungen sind, weil wahrscheinlich nur begrenzt erweiterbar, wie alles in der tiefenzerprüften Luftfahrt, das Internet und seine Anwendungen aber ununterbrochen weiterentwickelt und ausgebaut werden, der Markt exponentiell grösser ist, und die Preise damit andererseits und logischerweise weit kleiner sein werden. Vergleichbar etwa mit dem Schicksal der VOR´s (von NDB´s zu schweigen), die mit ihren aufwendigen Infrastrukturen bald nur mehr Schrott sein werden. Gut, ein paar Jahrzehnte haben sie ihren Dienst getan, und sind abgeschrieben, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass wir dagegen in ein paar Jahrzehnten kein Internet mehr haben werden.
Die Topographie ist immer eine Herausforderung für Antennen, egal, ob das jetzt Händi-, oder UAT-Masten wären, nur letztere müsste man überhaupt erst einma aufstellen, und hätte damit ausserdem auch noch mehr Funkwellensalat im Äther.
Aber das sind alles nur meine bescheidenen, laienhaften Vorstellungen, und hoffentlich nehmen sich hier auch berufenere Funkenschuster des Themas an (Franz?). Just my 2 Cents, andererseits, meine Erfahrungen mit dem, was ich in meinem Flieger hab, sind jedenfalls authentisch, da hab ich nicht gemogelt, Ehrenwort!
LG Axel der Aerotekt
PS: Ahja: Alles, was das Internet an Daten und dazugehörender Software liefert, kann ich mir auf den Schirm im Flieger holen, also auch den Traffic, solange der im Internet erfasst ist. Wie wir wissen, endet das knapp hinter ADS-B (das seinen Siegeszug aber hoffentlich fortsetzen wird). Sobald alle ihre S-Transponder mit ADS-B Out ausgestattet haben werden (müssen?), haben wir ja diesbezüglcih schon gewonnen, denn dann reicht ein handelsüblicher ADS-B Empfänger, wie zB ein Rapberry Pi um unter hundert Euro samt Antenne und gegebenenfalls zusätzlichem Bildschirmchen, alles in Zigaretten *) packungsgröße, um diese Daten - in meinem Fall in Air Navigation Pro (SD und die anderen üblichen Verdächtigen sollten das eigentlich auch können) einzuspeisen, und am Schirm darzustellen, ebenso, wie Wetterradar udgl. Also alles zusammen auf einem Schirm sollte überall möglich sein, ganz so, wie es die Ami´s jetzt schon mit NEXRAD haben. Oder halt auf einem extra Schirmchen, wi zB eines Raspi´s, wem das besser gefällt.
*) das sind diese Dinger, die es angeblich immer noch geben soll, die man an einem Ende anzündet, um sich selbst und die Umwelt damit zu belästigen, und für die erstaunlicherweise sogar noch Reden am Ballhausplatz coram publico geschwungen werden (was ein durchaus forensisches Licht auf den Geisteszustand solcher Redner wirft)